Bondage & Vorurteile - 8. Fesseln ist kompliziert ("so viele Knoten!")

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Häufig gehört und leider auch oft von guten oder jahrelang geübten Fesslern:innen, die mit derlei Übertreibungen Neulinge abschrecken oder sich selbst als besonders begabt darstellen wollen. Natürlich ist das Erlernen von Fesseltechniken und dem Know-How für eine gute Fesselsession mit dem:der Partner:in nichts für Menschen, die ihren Wissenspeicher lieber schonen möchten. Aber die Behauptung, Fesseln zu erlernen wäre kompliziert und langwidrig, entspricht nicht der Wahrheit: 

1. Es gibt beim professionellen Bondage am Anfang nur einen Knoten (und den kannst du zur Hälfte schon, wenn du dir selbstständig die Schuhe binden kannst). Später kommen vielleicht noch zwei hinzu, auf die du auch genauso gut verzichten kannst. Der Rest sind Wicklungen und Windungen. Also nix mit Knoten lernen. Du brauchst nur einen!

2. Fesseln zu erlernen ist einfach, sobald du einmal die Grundtechniken erlernt hast und verstanden hast, wo du am menschlichen Körper überall entlang fesseln kannst und wo nicht. Alle Techniken sind wiederholend und an sich logisch. Du musst nur die Basics einmal ordentlich drauf haben, dann erklärt sich der Rest größtenteils von selbst und muss nur noch - ganz ohne Knoten im Kopf - geübt werden. 

3. Natürlich kommt es immer auf das persönliche Lerntempo, eventuelle Vorerfahrungen oder auf die Motivation und anschließende Übung drauf an, wie schnell der einzelne die Fesseltechniken erlernt. Auch hier gilt, wie überall sonst im Leben: Übung macht den Meister. 

4. Du kannst gleich so richtig loslegen, denn: In der ersten Trainingseinheit erlernst du Freistil fesseln. Beim Freistil gibt es (fast) keine Technik. Dennoch kannst du mit der (sehr einfachen) Freistil-Technik bereits alles mögliche fesseln. 

5. Fessler:innen sind faul. Wenn es irgendwas einfacher zu machen geht, dann wird es einfacher gemacht. Es sei denn, jemand will davon ein Foto ;-)

Vieles von dem, was wir einst neu erlernt hatten, erschien uns zu Beginn schwierig oder gar kompliziert. So ging es uns mit den wackligen ersten Schritten als Kleinkind, später beim Schreiben, Lesen und Rechnen lernen oder auch wenn wir uns in neue Sportarten oder Computerprogramme einfinden möchten. Am Anfang war alles noch neu, groß und unüberschaubar und wir müssen uns erst einmal orientieren. Später aber denken wir überhaupt nicht mehr darüber nach, wie genau wir jetzt laufen, lesen, Auto fahren oder wo man klicken muss, damit sich eine neue Folie in der Power Point Präsentation öffnet. Ebenso ist es mit dem Erlernen der Fesselkunst. Also, dran bleiben. Nur der Anfang sieht ist schwer. Das ändert sich aber schneller, als du gucken kannst. Versprochen!

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