Seile aufspannen
Diese Technik zeigt, wie man gefesselte Hände (oder Füße) an einem Befestigungspunkt (z.B. Bettpfosten, Hände zum Hängepunkt, etc.) festmacht und anschließend noch nachspannen kann. Grundlage hierfür ist das sichere Beherrschen der Einhand- (für Hände oder Füße) oder Zweihandfesselung (für beide Hände gleichzeitig).
Achtung! Diese Technik ist relativ verwirrend und schwer nur von Bildern zu erlernen, wenn man sie noch nie gesehen oder vorgeführt bekommen hat. Die Grafiken und Erklärungen sind für meine Schüler:innen und Kunden:innen als Erinnerungsstütze gedacht.
1. Ausgehend von der Einhand- oder Zweihandfesselung kannst du die Hand oder beide Hände nun mit einem Befestigungspunkt verbinden, z.B. mit den Bettpfosten oder Wandhaken. Dafür gehst du mit dem langen Ende zuerst durch den Haken / um das Bein vom Bett / o.ä....
2. ...kommst dann zurück und gehst durch die kleine Masche (die Mitte des Seils, mit der wir ursprünglich angefangen haben) durch. Jetzt erst kannst du etwas Zug aufbauen und in Richtung des Befestigungspunktes ziehen. Um diesen Zug zu fixieren, musst du nun das Seilende befestigen. Dazu machen wir zwei sog. "Halbe Schläge" um ALLE Seile herum (damit ist zum einen das Seil gemeint, was zum Haken hinführt und zum anderen das, was zurück in die kleine Masche geht).
3. Den ersten Halben Schlag machst du, indem du das freie Seilende in Richtung des Befestigungspunktes (also weg von den Händen) ziehst, ca. 20 cm über den Fingerspitzen stehen bleibst und abbiegst.
Das freie Seilende geht nun um ALLE Zugseile einmal herum (rote Pfeile) und kommt genau an der Stelle wieder heraus, wo es eben abgebogen ist.
Das war der erste Halbe Schlag und du ziehst dein freies Seilende wieder weg von den Händen in Richtung des Befestigungspunktes. Dann ist der erste Schlag auch zugezogen.
4. Jetzt das Ganze nochmal darüber (also wieder ein Stück weiter weg von den Händen) wiederholen und anschließend gut zuziehen. Beide halben Schläge berühren sich und sind fest aufeinander gezogen. Fertig.
5. Das Tolle an dieser Technik ist, dass du jetzt noch die Höhe verstellen kannst. Dafür umfasst du mit deiner einen Hand die beide halben Schläge und mit der anderen Hand greifst du genau das Seil, welches aus der kurzen Masche (unserer ursprünglichen Mitte des Seils, mit der wir angefangen haben) kommt und direkt in die halben Schläge hineinführt. Hast du dieses Seil einmal gefunden, ziehst du deine beiden Hände auseinander und die Entfernung von gefesselten Händen zu Haken wird signifikant enger, ohne dass sich lästige herabhängende Seilschlaufen bilden.
Um das Ganze lockerer zu machen reicht es, wenn du die beiden halben Schläge in Richtung der gefesselten Hände bewegst (das rutscht nur gut, wenn etwas Zug drauf ist. Sonst ist der Reibungswiderstand zu groß).
Solltest du ein einziges Seilchaos produziert haben, dann lass diese Technik erstmal besser und übe das einfach ein paar Mal an deinem Bein, bis es klappt. Das wichtigste ist nach wie vor, dass die Handinnenseiten sicher sind und keine Seile an den Gelenken einschnüren. Und ja, das richtige Seil zum Verstellen zu erwischen, ist für den Anfang gar nicht so leicht. Hat man es aber einmal drauf, ist es logisch und macht sehr viel Spaß.
Warnung: Diese Technik ist nicht für Hängungen geeignet, sondern ledlglich für das Eigengewicht der Hände oder Arme. An verstellbaren Seilkonstruktion darf niemals gehangen werden. Heißt: Wenn es eine Chance gibt, dass dein:e Fesselpartner:in steht und stolpern könnte, wird nichts gemacht was verstellbar ist, sondern was ordentliches gefesselt, was notfalls das ganze Gewicht des Körpers auffangen könnte. Du kannst aus der verstellbaren Fixierung ganz leicht eine stabile machen, indem du erneut um den Befestigungspunkt herum gehst und einen weiteren Halben Schlag von oben nach unten machst. Das gehört aber in ein vernünftiges Training und nicht auf eine Website. Ich will nicht, dass du damit dann Mist baust und dich wunderst, warum dich keiner mehr leiden kann. Daher: probier ruhig rum, aber ordentliche Fixierungen zum Hängen etc. lieber erstmal aussparen und klassisch lernen.
Dieses Tutorial ist am besten für den liegenden Gebrauch gedacht, sprich: die Hände werden horizontal gestreckt, z.B. an die Bettpfosten gebunden. Exakt dasselbe kann mit einzelnen Händen oder den Fußknöcheln gemacht werden (Seestern-Technik). Auch an Fußknöcheln gilt die Drei-Finger-Abstand-Regel.